Freitag, 1. April 2011

Sigi Nagl über die ÖVP: zu wenig Samurais, zu viele Söldner

Der Grazer Bürgermeister Sigi Nagl im Interview über den Zustand der ÖVP - find ich lesenswert.

Hier ein Auszug und auf der Webseite der Presse das Gesamtwerk!

Es fällt aber auf, dass vor allem die Welt der ÖVP von personellen Schwierigkeiten betroffen ist.

Vielleicht sollte die Partei über ihr Nominierungssystem nachdenken. Das Volk hat ein recht deutliches Gespür dafür, wem es vertrauen kann. In unseren Parlamenten sitzt schon lange nicht mehr ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung. Wir müssen weg vom Bild des reinen Berufspolitikers. Derzeit gibt es zu wenig Samurais, deren Antrieb bestimmte gesellschaftliche Werte sind, und zu viele Söldner, die oft weit weg von Herz und Hausverstand agieren.

Warum gelingt es der ÖVP nicht, in der Koalition die Themenführerschaft an sich zu reißen?

Mit Themenführerschaft fällt die Politik derzeit insgesamt wenig auf.

Das kann für die ÖVP kein Trost sein.

Es läuft immer nach demselben Muster: Die SPÖ liefert ein Schlagwort, und es ist nichts dahinter. Die ÖVP macht dann den Fehler, sich reflexartig mit einem Kümmerinstinkt in eine Diskussion zu stürzen. Die SPÖ liefert den Humbug, und wir machen die Arbeit. Dass wir aber beispielsweise in der Bundesheer-Debatte keinen Alternativvorschlag bereitliegen hatten, hat mich schon überrascht.


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