Mittwoch, 20. Dezember 2006

Kurt Tucholsky

"Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter,
als im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

Kurt Tucholsky

Lebensrealitäten


Dank an die Wiener Zeitung und Markus Szyszkowitz von Gudrun Kugler

Samstag, 16. Dezember 2006

Familie: Überlebensfabrik

FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher in Der Spiegel: „Familien erweisen sich, wenn ich so sagen darf, als ‚Überlebensfabriken’. Sie produzieren Altruismus. Sie opfern sich auf, sie entwickeln eine Ökonomie des Teilens, und zwar sowohl materieller wie immaterieller Art. Sie teilen Nahrung, aber auch Informationen. Wer schwach, also Kind oder Greis ist, hat als Familienmitglied mehr Chancen, einer Katastrophe zu entkommen. Er hat die begründete Hoffnung: Ich werde nicht zurückgelassen. ... Der Staat bedient sich der Lektionen, die aus der Familie kommen. Was als gerecht anzusehen ist, entstammt der Familie. Die Vorstellung von Versorgungs- und Solidargemeinschaft ebenso. ... Wir haben mit Hilfe von fehlleitenden materiellen Schlüsselreizen hier in die Natur eingegriffen.“
(Der Spiegel 10/2006, S. 85-88 und S. 76-84).

Mittwoch, 13. Dezember 2006

Europa und der Totalitarismus

Wladyslaw Bartoszewski: Ich bin 1922 geboren und habe in meinem langen Leben viel gesehen. Als junger Mann war ich Häftling der deutschen Nationalsozialisten in Auschwitz. Nach meiner Freilassung studierte ich auf der geheimen Untergrund-Universität von Warschau. Dann haben mich auch die polnischen Kommunisten verfolgt: Insgesamt verbrachte ich sieben Jahre meines Lebens in kommunistischen Gefängnissen! Durch mein Engagement in der Bewegung Solidarnosc wurde ich schließlich Politiker. Als Botschafter meines Landes in Österreich (1990 – 95), später Senator der Republik und Außenminister habe ich für Versöhnung gearbeitet: mit Deutschland, mit den Juden, in Europa. Darum habe ich mich auch für den EU-Beitritt Polens eingesetzt. Die Europäische Union ermöglicht uns die prinzipiell wünschenswerte europäische Zusammenarbeit. Mit Besorgnis sehe ich aber, wie sich neue Ideologien in Europa abzeichnen: Radikale Laizisten drängen das Christentum an den Rand und aus der europäischen Geschichte hinaus. Die Gender-Ideologie greift unsere Identität als Mann und Frau in ihren Grundfesten an. Eine intolerante Gesetzgebung rund um die Antidiskriminierungsgesetze verbietet die kritische Sichtweise der Homosexualität. Widerspruch wird nicht geduldet. Das erinnert mich an die mir zu gut bekannten autoritären und totalitären Systeme. Hier müssen wir Abhilfe schaffen und uns um ein offenes und tolerantes Europa bemühen. (http://www.europe4christ.net/index.php?id=33&L=1)

Mehr auf www.europe4christ.net

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Lesetipps

Weihnachtsgeschenke: Lesenswerte Bücher zum neuen Zeitgeist

Liebe Freunde!

„Der Zeitgeist ist konservativ!“ war eine Überschrift im (dt.) Magazin Cicero. Ja, ich denke, wir sehen an vielen Anzeichen, dass ein Umdenken beginnt: Viele wollen Werte nicht mehr de-konstruieren sondern wiederbeleben. Sie haben erlebt: Ohne Werte kommen wir nicht weit.

Die neue Avantgarde ist nicht mehr „so werteliberal wie nur möglich.“ Mir kommt vor, in Deutschland ist man hier gedanklich schon einen Schritt weiter, und wir müssen in Österreich nachziehen.

Darum schicke ich Ihnen / Euch eine Liste von neuerschienenen (deutschen) Büchern, die diesen neuen Zeitgeist ankündigen. Es gibt natürlich viele gute und klare Bücher zu den gleichen Themen aus dem christlichen Bereich. Diese liste ich hier nicht auf: Überraschend ist es ja, wenn christliche Werte 'von außen' entdeckt werden, ... und dass diese Bücher dann zu Bestsellern werden.


Peter Hahne, Schluss mit lustig.

Bestseller des Jahres 2005 in Deutschland. Einfach und spannend zu lesen; ist nur ein Büchlein, aber alles drinnen, was man sich so wünscht. Wirklich gut!



Eva Herman, Das Eva-Prinzip.

Neuer Bestseller: TV Star in Deutschland entdeckt nach mehreren Ehen und Berufstätigkeit mit Kind: Das war nicht richtig. Schreibt ein unglaublich spannendes Buch, indem sie mit dem Zeitgeist, dem Feminismus, etc gründlich abrechnet. Für alle Frauen nach der Bibel das zweitwichtigste Buch J ... (vgl: http://www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=1111)



Frank Schirrmacher, Minimum.


Mitherausgeber der FAZ. Einfach geschrieben, klare Worte zur demographischen Katastrophe, fesselnd:

„Familie ist etwas Urzeitliches: Sie ist eine jenseits aller moralischen Fragen biologisch vorgegebene überlebens-notwendige Form des Zusammenlebens. ... Wir haben mit einer der Urverfassungen der menschlichen Natur herumgespielt.“



Sophie Dannenberg, Das bleiche Herz der Revolution.
Roman über das Leben der Kinder der echten 68iger. Erschütternd, tragisch, harte Worte und schreckliche Szenen – aber authentisch! (Nicht für Kinder oder Urgroßmütter!)



Bernhard Bueb, Lob der Disziplin.

Erzieher über die Notwendigkeit, Kindern Regeln und Respekt beizubringen. (PS: Habe ich selbst noch nicht gelesen).



Wolfram Weimer, Credo – Warum die Rückkehr der Religion gut ist.

Das 21. Jahrhundert wird ein Zeitalter der Religion. Gott kehrt zurück, und zwar mit Macht - im doppelten Sinne des Wortes: nicht nur als philosophische Kategorie, revitalisierte Tradition, theologische Überzeugung oder spirituelle Kraft. Er kommt vielmehr mitten hinein in den politischen Raum. Diese Streitschrift vertritt die These, daß sich der Säkularisationsprozeß umkehren wird. Das Comeback des religiösen Bewußtseins könnte eine kulturelle Renaissance des Abendlandes erzwingen. Die Gesellschaft steht am Anfang eines neuen Aufschwungs.

Montag, 4. Dezember 2006

Propaganda

Prof. Anton Neuwirth (Slowake, Botschafter a.D.) wurde während seines langen Lebens von den Nazis verfolgt (fast seine ganze Familie ist in Ausschwitz umgekommen) und dann von den Kommunisten. Seine Tochter ist Abgeordnete im Europ. Parlament. Sie vergleicht im folgenden die Propaganda von damals mit dem Stil der heutigen (wie wir sie in Debatten um die Abtreibung, Homosexuellen-"Ehe", etc.) erleben.

"... Unwillkürlich denke ich an die Propaganda. Jenes Instrument, das Auschwitz möglich machte und zu dessen Bestandteilen auch Verdächtigung, Desinteresse und das bewusste Weglassen von Informationen zählen. Es eignet sich vortrefflich dazu, die öffentliche Meinung irrezuführen. Die Mechanismen ähneln sich allzeit auf erschreckende Weise, heute wie früher. Wer könnte es bestreiten? Es ist eine typische Begleiterscheinung von in der Praxis undemokratischen Formen des Entscheidens und des Zusammenlebens, mittels einer unermesslichen Agitation die Visionen und die Entscheidungen der Elite als einzig richtige darzustellen und gleichzeitig alternative Ideen oder selbst nur Nachfragen zu verbieten, auch durch manchmal feinsinnig formulierter Androhung von Sanktionen. Dies ebnet der Intoleranz den Weg und steht der Forderung im Wege, der Bürger möge sich seiner eigenen Urteilskraft bedienen. Die wohltemperierte Förderung der Meinungsvielfalt, die kritische Hinterfragung der Ursachen und die Suche nach den wirklichen Verantwortlichkeiten sind schon gar nicht mehr von Interesse. Diese Mechanismen sind auch heute noch wirkungsvoll, auf demselben Kontinent, während sich das neue Europa nach seiner Zukunft und nach seiner Zweckbestimmtheit befragt. Unser Friede, der soziale Gerechtigkeit ist, der für Glaubens-, Gewissens- und Denkfreiheit steht, muss noch immer warten."

http://www.civismitsonde.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=159