Prof. Anton Neuwirth (Slowake, Botschafter a.D.) wurde während seines langen Lebens von den Nazis verfolgt (fast seine ganze Familie ist in Ausschwitz umgekommen) und dann von den Kommunisten. Seine Tochter ist Abgeordnete im Europ. Parlament. Sie vergleicht im folgenden die Propaganda von damals mit dem Stil der heutigen (wie wir sie in Debatten um die Abtreibung, Homosexuellen-"Ehe", etc.) erleben.
"... Unwillkürlich denke ich an die Propaganda. Jenes Instrument, das Auschwitz möglich machte und zu dessen Bestandteilen auch Verdächtigung, Desinteresse und das bewusste Weglassen von Informationen zählen. Es eignet sich vortrefflich dazu, die öffentliche Meinung irrezuführen. Die Mechanismen ähneln sich allzeit auf erschreckende Weise, heute wie früher. Wer könnte es bestreiten? Es ist eine typische Begleiterscheinung von in der Praxis undemokratischen Formen des Entscheidens und des Zusammenlebens, mittels einer unermesslichen Agitation die Visionen und die Entscheidungen der Elite als einzig richtige darzustellen und gleichzeitig alternative Ideen oder selbst nur Nachfragen zu verbieten, auch durch manchmal feinsinnig formulierter Androhung von Sanktionen. Dies ebnet der Intoleranz den Weg und steht der Forderung im Wege, der Bürger möge sich seiner eigenen Urteilskraft bedienen. Die wohltemperierte Förderung der Meinungsvielfalt, die kritische Hinterfragung der Ursachen und die Suche nach den wirklichen Verantwortlichkeiten sind schon gar nicht mehr von Interesse. Diese Mechanismen sind auch heute noch wirkungsvoll, auf demselben Kontinent, während sich das neue Europa nach seiner Zukunft und nach seiner Zweckbestimmtheit befragt. Unser Friede, der soziale Gerechtigkeit ist, der für Glaubens-, Gewissens- und Denkfreiheit steht, muss noch immer warten."
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