Im Sommer hat man ja bekanntlich Zeit, Bücher zu lesen bzw. nochmals durchzublättern. Da haben mich wieder einige Worte aus Antigones Mund sehr bewegt.
So sagt das junge Mädchen bei Sophokles dem König Kreon ins Gesicht:
„Ich denke nicht, dass Du, ein sterblicher Mann, mit einem Atemzug die
unveränderlichen und ungeschriebenen Gesetze des Himmels aufheben und
überstimmen könntest. Denn diese Gesetze sind nicht heute oder gestern
geboren, sondern sie leben ewig, .... Ich, die ich keines Sterblichen Miene
fürchte, war nicht geneigt, diese Gesetze zu übertreten und so den Zorn des
Himmels herabzurufen."
Und in Anouilhs Version sagt sie zu ihm:
"Pauvre Créon! Avec mes ongles cases et pleins e terre et les bleus
que tes gardes m’ont faits aux bras, avec ma peur qui me tord le ventre, moi
je suis reine."
Sie spricht direkt ins Herz - und ist außerdem seit über 2500 Jahren brandaktuell.
PS: Aus dem Prolog von Anouilhs Antigone: "C’est Eurydice, la femme de Créon. Elle tricotera pendant toute la tragédie jusqu’à ce que son tour vienne de se lever et de mourir."
:-)
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